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Karat und Carat – eine Verwirrung

Viele Kunden fragen uns, was Karat eigentlich heißt. Was heißt es, wenn in meinem Ring 750 drinsteht. Warum steht in diesem hier 14kt? Und warum steht auf der Brosche meiner Großmutter 750/3,68ct?

Schwierig …

Doch kaum kennt man die Geschichte über das Wiegen von Gold und Edelsteinen, wird alles ganz klar!

Am Ursprung der Verwirrung liegt die verschiedene Schreibweise von Carat und Karat im Deutschen.

Darin aber auch die Verständnishilfe!

Das Wort stammt entweder vom lateinischen Namen des Johannisbrotbaumes „Ceratonia Siliqua“, dessen Samen im Durchschnitt 197 mg wiegt. Keration war die kleinste Gewichtseinheit des römischen Reiches, die wohl in konstantinischer Zeit eingeführt wurde und der römischen Siliqua entsprach.

Andere meinen, das Wort stamme von einem afrikanischen Schrotengewächs, das von den Landsleuten Kuara genannt wird und dessen Früchte zum Wägen und vor allem zum Wägen des Goldes benutzt wird.

Hier kommen wir der Sache näher. Carat ist also ursprünglich ein Gewichtsmaß. Ein sehr ungenaues bis Anfang des 20. Jahrhunderts!
Ende des 19. Jahrhunderts wurde ja erst das genaue Gewicht eines Gramms festgelegt, in Frankreich. Und eben dort wurde dann 1907 einheitlich festgelegt, dass das „metrische Karat“ 200mg schwer sein soll.

Also 1 ct = 0,2g.

Hier nun schon wieder die Verwirrung Karat (kt) – Carat (ct)

Spätestens seit der Festlegung des metrischen Karats in Paris ist klar, dass das Gewichtsmaß Carat = ct lautet und für das Wiegen sämtlicher Edelsteine benutzt wird.
Parallel dazu existiert aber auch Karat = kt. Ursprünglich hat es eben schon mit dem Gewicht des Goldes zu tun gehabt, hat aber heute NUR noch mit dem Feingehalt des Feingoldes in einer Legierung zu tun. Also wie groß der Gewichtsanteil reinen Goldes an der Gesamtmasse einer Goldlegierung ist.

Die gängigsten kt-Bezeichnungen in Europa lauten:

  8kt   =  Gold 333   =   33,3% Feingold

  9kt   =  Gold 375   =   37,5% Feingold

14kt   =  Gold 585   =   58,5% Feingold

18kt   =  Gold 750   =   75% Feingold

22kt   =  Gold 900   =   90% Feingold

24kt   =  Gold 100   =   pures Feingold

Die restlichen Prozente sind je nachdem welche Goldfarbe erzielt werden soll, meistens Silber, Kupfer oder Palladium.

Jetzt müssten Sie die 3 Fragen, die am Anfang des Blog-Artikels stehen eigentlich beantworten können… Die dritte nicht?

Manchmal wir in ein Schmuckstück nicht nur der Feingehalt des Goldes punziert (Stempel eingeschlagen) oder graviert. Bei besonders kostbaren Steinen, vor allem Diamanten, kann auch deren Gewicht vor dem Einfassen ins Gold verewigt werden.

750/3,68ct bedeutet also 750 = 18kt = 75% Feingold und 3,68ct Diamanten = 0,74g Diamanten.

Letzteres klingt wenig in Gramm, doch 3,68ct Diamant ist sehr viel!

Alles eine Frage der Bezeichnung und auch der Perspektive! 😉